Mission Integration

 

Mission Integration Sachbericht

Dieser Projekt wird aus Mitteln des
Europäischen Integrationsfonds kofinanziert

Laufzeit:

Projektkurzbeschreibung:

Jugendgewalt und Jugendkriminalität nehmen auch in Stuttgart zu. Besonders betroffen sind Stuttgarter Innenstadtbezir-ke: S-Ost, S-Mitte, Weilimdorf, Neugereut und Bad Cannstatt. Diese Feststellung ist dem Sozialatlas der Stadt Stuttgart zu entnehmen. Ähnliches beobachtet auch die DJR: immer mehr junge Leute mit Migrationshintergrund  einer DSA kommen zu der DJR mit der Bitte, in einer Krisensituation Hilfe zu leisten. Auch diese Risikogruppe wird durch die Angebote der Regeldienste kaum erreicht. Insofern wird das Projekt „Mission Integration“ auch in diesem Teil eine wichtige Ergänzung zu den bestehenden Hilfeangeboten in Stuttgart bieten. In der Bevölkerung, in der Öffentlichkeit aber auch oft in den Medien werden Parallele zwischen hohem Anteil der jugendlichen Migranten und der steigenden Jugendkriminalität gezogen. Im Sozialdatenatlas der Stadt werden Problemviertel detailliert aufgelistet, wo die meisten straffälligen Jugendlichen mit Migrationshintergrund erfasst werden. Der Anteil der Jugendlichen mit einer DSA liegt in diesen Stadtteilen ebenfalls besonders hoch. Die mit Abstand meisten Straftaten geschehen in den Bezirken der Innenstadt. Selbst der Anteil der «nichtdeutschen Tatverdächtigen», wie es die Polizei in ihrer Statistik ausdrückt, liegt meist höher als ihr Anteil an der Bevölkerung. Er beträgt zurzeit knapp 37 Prozent: Besonders deutlich sieht man das bei den unter 21-Jährigen: Von den 4100 Tatverdächtigen haben 2177 keinen deutschen Pass, also mehr als die Hälfte. Der größte Teil davon sind DSA.

Die Polizei fügt in ihrer Statistik hinzu, dass erstens in einem Ballungsraum wie Stuttgart die Kriminalitätsbelastung höher ist als auf dem Land, dass es zweitens einfach viel mehr Kinder und Jugendliche mit Migrationshindergrund gibt und dass drittens viele Ausländer zu den sozial benachteiligten Schichten gehören: Der alte Kreislauf von Armut, geringer Bildung und Kriminalität zeigt sich immer wieder.

 

Mit dem Projekt wollen wir Jugendliche mit Drittstaatsangehörigkeit unterstützen, indem wir sie selbst beraten und betreuen, aber auch ihre Eltern im Integrationsprozess stärken.

Ziele:

1. Frühzeitige Unterstützung von jungen Drittstaatsangehörigen (DSA) und ihrer Familien, die in sozialer und kultureller Hinsicht vor besonderen Schwierigkeiten stehen, dazu werden folgende Schritte unternommen:

— Entwicklung der Eigeninitiative und des Verantwortungsbewusstseins bei Eltern mit DSA-Migrationshintergrund.

— Gewinnung, Schulung, Einsatzsteuerung und Supervision ehrenamtlicher Integrationsbegleiter/innen, d. h.

Multiplikatoren für Begleitung von Selbsthilfe- bzw. Initiativgruppen, sowohl bei Jugendlichen als auch bei Eltern.

— Vernetzung der Potenziale der ehrenamtlich agierenden Eltern mit fachlichen und  professionellen Beratungsange-

boten und Schulung der Mentoren.

— Entwicklung und Aneignung vom Programmwissen bei Eltern und Großeltern.

2. Besonders junge DSA verstärkt zum bürgeschaft. Engagement und PolitPartizipation motivieren, indem sie in aktivitäten der Stadtteile und der ges. Jugendarbeitet intensiver eingebunden werden.

3. Die Leistungen der bundesgeförderten Beratungsdienste (JMD, MD) bekommen Ergänzung,

4. Das Projekt soll in seiner Entwicklung zu eigenem Beratungszentrum der MSO in Stuttgart führen.